Hufgesundheit
Das Thema Hufe ist ein sehr Wichtiges und oft vernachlässigtes Thema in der Pferdegesundheit. Kein anderes Körperteil unserer Pferde wird fast rund um die Uhr so gefordert wie die Hufe. Schließlich tragen sie unsere Pferde/ Ponys von der ersten Lebensstunde an durch ihr ganzes Pferdeleben. Das Thema Hufgesundheit beschäftigt nicht nur Tierärzte, sondern auch die Berufsgruppe der Hufschmiede/ Huforthopäden/ Hufheilpraktiker/ Hufpfleger und Huftechniker.
Eine regelmäßige und sachgemäße Hufbearbeitung ist für die Pferde sehr wichtig – oftmals führen falsche Hufbearbeitung, falsche Fütterung, ungünstige Haltungsbedingungen oder gesundheitliche Einschränkungen wie z.B. Stoffwechselstörungen zu Huferkrankungen – die teilweise sehr kostspielig und mit großen Schmerzen von Seiten des Pferdes zu ertragen sind. Auf den ersten Blick wirkt der Pferdehuf sehr hart – aber er ist anfällig für Verletzungen und unterschiedliche Erkrankungen – ebenso wie die Bereiche rund um die Pferdefüße.
Daher haben wir uns dem Thema Hufgesundheit mit ganzheitlichem Ansatz gewidmet. Neben einer Erklärung zu dem jeweiligen Hufproblem, bieten wir in diesem Bereich einen Fütterungs- und Pflegeplan für Pferdebesitzer, Huftherapeuten und Tierärzte an.
Strahlfäule
Das Thema Strahlfäule ist neben dem sehr übelriechenden Geruch häufig auch ein unangenehmes Thema für den Pferdebesitzer. Meist fällt es dem Pferdebesitzern selbst gar nicht auf – der Hinweis kommt in den meisten Fällen vom Hufbearbeiter, der eventuell auf mangelnde Stallhygiene oder Hufreinigung hinweist.
Selbstverständlich ist dies für den Pferdebesitzer ein sehr unangenehmes Thema – aber es ist leider nicht von der Hand zu weisen, dass die Ursache für Strahlfäule ein Bakterienbefall des Strahls ist. Die Fäulnisbakterien setzen sich am Strahlhorn an und zersetzen es nach und nach.
Was bedeutet, das neben dem unangenehmen Geruch für Mensch und Tier auch die Hufgesundheit leidet. Die Hufstabilität, das Gangbild- die Bakterien bringen alles aus dem Gleichgewicht.
Was sind die Ursachen für eine Strahlfäule?
Sehr feuchte Wiesengrundstücke, ein aktuell schlechtes Hufwachstum und damit verbunden auch schwierige Hufbearbeitung für den Huftherapeuten, ein falscher Hufbeschlag der schwitzige Füße verursacht und sich schlecht reinigen lässt, generell unregelmäßige Hufbearbeitung und Reinigung – führen zu der Ansiedelung von Bakterien am Strahl.
Die Bakterien „fressen“ sich durch das Gewebe und hinterlassen nehmen dem Geruch nach faulen Eiern eine teils matschige Masse – mit Hohlräumen und Rissen – in denen sich die Bakterien sehr schnell weiterverbreiten können. Ein Maß an Hygiene im Stall sowie am Huf und Unterstützung für ein gesundes Hufwachstum sind hier unerlässlich.
Die Strahlfäule ist für Pferde schmerzhaft, insbesondere wenn die mittlere Strahlfurche zu tief ist und wird begünstigt durch einen unphysiologischen Hufzustand. Sind die Trachten zu lang, werden sie eingerollt oder untergeschoben- dadurch bekommt der Strahl Druck. Die Lederhaut produziert unter starkem Druck kein Horn mehr- daher ist eine gute und regelmäßige Hufbearbeitung sehr wichtig, um bei einer Strahlfäule dem Huf die Möglichkeit des gesunden "Nachwachsens" zu geben.
Unser „Fütterungs- und Pflegeplan bei Strahlfäule“ kann neben einer sachgemäßen Hufbearbeitung helfen, die natürliche Hufgesundheit wieder herzustellen.
Inhalt: 5 Liter (8,98 €* / 1 Liter)
Inhalt: 0.1 Kilogramm (209,50 €* / 1 Kilogramm)
Mauke / Raspe
Ein Thema welches im Bereich der Pferdegesundheit oftmals in seiner Entstehung wenig Beachtung geschenkt bekommt, ist die Mauke oder Raspe. Der Unterschied zwischen der Begrifflichkeit Mauke und Raspe ist lediglich die Lokalisation – der Ort an dem die erkrankten Hautpartien betroffen sind. Mauke im Bereich der Fesselbeuge – daher wird sie auch als „Fesselekzem“ bezeichnet. Die Raspe ist großflächiger und nicht nur im Bereich des Fesselgelenks, sondern auch über das Röhrbein nach oben verteilt. Doch zunächst beleuchten wir einmal die Entstehung und warum sie oftmals unerkannt bleibt.
Dein Pferd macht einen entweder etwas niedergeschlagenen oder genervten Eindruck und kratzt sich mit den Beinen an z.B. der Stalltür oder knabbert sich mit den Zähnen an den Beinen?
In diesem Moment denkt man nicht sofort an eine bakterielle Hautentzündung. Erst wenn das Pferd schon fast wie in einer Manie sich an den Beinen kratzt, wird der Blick genauer auf die betroffenen Stellen geworfen. Doch dann haben sich meist schon unter dem Fell (gerade auch bei sehr langfelligen Pferdebeinen – wie bei Kaltblutrassen – schwer auf den ersten Blick erkennbar) nässende, gerötete, eitrige und entzündete Hautstellen in der oberen Hautschicht gebildet. Die Haut ist bereits in einem bedenklichen Zustand.
Wenn hier nicht gehandelt wird, geht die Infektion in die tieferen Hautschichten über. Die verkrusteten Stellen breiten sich weiter aus, Narbengewebe entsteht. Durch die umliegenden Haare und Schmutz am Pferdebein, werden die Hautstellen zusätzlich gereizt und das bakterielle Wachstum gefördert.
Häufige Ursachen:
- schlechte Boxen-/ Stall- bzw. Paddock-Hygiene
- permanente Feuchtigkeit an den Pferdebeinen
- schlechter Gesundheitszustand
- Vitamin und Mineralstoffmangel
- Dreck und Feuchtigkeitsansammlungen im Fesselbereich
- wenig Belüftung bei langhaarigem Fell
- Milben oder Pilzinfektionen
- Rattenbisse in den Fesselbeugen
- geschwächtes Immunsystem
Bei Belastung reißen die Krusten auf, es kommt zu Einblutungen und tieferen Narben.
Die Pferde stehen die meiste Zeit des Tages mit ihrem Körpergewicht auf den Beinen. Der sehr starke Juckreiz ermüdet das Gemüt, denn dieser Juckreiz der sich durch die Haut frisst, lässt die Pferde in ihrer Ruhe und Schlafphase nicht erholen. Sie wirken angespannt, genervt oder bereits resigniert in ihrem Verhalten. Je länger und je tiefer die bakterielle Belastung in der Haut andauert, umso stärker sind die Begleiterscheinungen wie Krustenbildung, eitrige entzündliche Prozesse, Wundsekret welches austritt und Schmutz, sowie Haare die in den Wunden kleben.
Reinigung und Pflege
Die Reinigung und Pflege dieser Bereiche wird für den Pferdebesitzer oft zu einem Drahtseilakt. Denn mit viel Geduld von Seiten der Pferde ist hier oft nicht zu rechnen. Haare müssen eingekürzt werden – wenn man hier mit der Schermaschine am Pferdebein arbeiten möchte, ist die Mitarbeit der Pferde oder Ponys oftmals nicht sehr hilfreich. Gerne wird daher die Pflege- und Reinigung der Pferdebeine etwas hinaus gezögert, was den Bakterien freie Bahn für ihre Arbeit lässt, um noch tiefer in die Hautschichten vordringen zu können.
Im weiteren Verlauf wird die Mauke chronisch – einhergehend mit tiefen Rissen, Falten und der vollständigen Zerstörung der obersten Hautschichten. Tritt zudem stark wucherndes Gewebe, sogenanntes wildes Fleisch, mit warzenartiger und verdickter Haut auf, ist von „Warzen- oder Schwielenmauke“ die Rede. Oftmals sind Lahmheiten die Folge, und meist fällt dann bei langhaarigen Pferdebeinen dem Besitzer erst auf- das irgendetwas nicht stimmt mit seinem Pferd.
Inhalt: 0.02 Liter (847,50 €* / 1 Liter)