Mauke / Raspe
Ein Thema welches im Bereich der Pferdegesundheit oftmals in seiner Entstehung wenig Beachtung geschenkt bekommt, ist die Mauke oder Raspe. Der Unterschied zwischen der Begrifflichkeit Mauke und Raspe ist lediglich die Lokalisation - der Ort an dem die erkrankten Hautpartien betroffen sind. Mauke im Bereich der Fesselbeuge - daher wird sie auch als „Fesselekzem“ bezeichnet. Die Raspe ist großflächiger und nicht nur im Bereich des Fesselgelenks, sondern auch über das Röhrbein nach oben verteilt. Doch zunächst beleuchten wir einmal die Entstehung und warum sie oftmals unerkannt bleibt. Dein Pferd macht einen entweder etwas niedergeschlagenen oder genervten Eindruck und kratzt sich mit den Beinen an z.B. der Stalltür oder knabbert sich mit den Zähnen an den Beinen?
In diesem Moment denkt man nicht sofort an eine bakterielle Hautentzündung. Erst wenn das Pferd schon fast wie in einer Manie sich an den Beinen kratzt, wird der Blick genauer auf die betroffenen Stellen geworfen. Doch dann haben sich meist schon unter dem Fell (gerade auch bei sehr langfelligen Pferdebeinen – wie bei Kaltblutrassen - schwer auf den ersten Blick erkennbar) nässende, gerötete, eitrige und entzündete Hautstellen in der oberen Hautschicht gebildet. Die Haut ist bereits in einem bedenklichen Zustand. Wenn hier nicht gehandelt wird, geht die Infektion in die tieferen Hautschichten über. Die verkrusteten Stellen breiten sich weiter aus, Narbengewebe entsteht. Durch die umliegenden Haare und Schmutz am Pferdebein, werden die Hautstellen zusätzlich gereizt und das bakterielle Wachstum gefördert.
Häufige Ursachen:
• schlechte Boxen-/ Stall- bzw. Paddock-Hygiene
• permanente Feuchtigkeit an den Pferdebeinen
• schlechter Gesundheitszustand
• Vitamin und Mineralstoffmangel
• Dreck und Feuchtigkeitsansammlungen
• wenig Belüftung bei langhaarigem Fell
• Milben oder Pilzinfektionen
• Rattenbisse in den Fesselbeugen
• geschwächtes Immunsystem
Bei Belastung reißen die Krusten auf, es kommt zu Einblutungen und tieferen Narben. Die Pferde stehen die meiste Zeit des Tages mit ihrem Körpergewicht auf den Beinen. Der sehr starke Juckreiz ermüdet das Gemüt, denn dieser Juckreiz der sich durch die Haut frisst, lässt die Pferde in ihrer Ruhe und Schlafphase nicht erholen. Sie wirken angespannt, genervt oder bereits resigniert in ihrem Verhalten. Je länger und je tiefer die bakterielle Belastung in der Haut andauert, umso stärker sind die Begleiterscheinungen wie Krustenbildung, eitrige entzündliche Prozesse, Wundsekret welches austritt und Schmutz, sowie Haare die in den Wunden kleben.

Reinigung und Pflege
Die Reinigung und Pflege dieser Bereiche wird für den Pferdebesitzer oft zu einem Drahtseilakt. Denn mit viel Geduld von Seiten der Pferde ist hier oft nicht zu rechnen. Haare müssen eingekürzt werden - wenn man hier mit der Schermaschine am Pferdebein arbeiten möchte, ist die Mitarbeit der Pferde oder Ponys oftmals nicht sehr hilfreich. Gerne wird daher die Pflege- und Reinigung der Pferdebeine etwas hinaus gezögert, was den Bakterien freie Bahn für ihre Arbeit lässt, um noch tiefer in die Hautschichten vordringen zu können.
Im weiteren Verlauf wird die Mauke chronisch - einhergehend mit tiefen Rissen, Falten und der vollständigen Zerstörung der obersten Hautschichten. Tritt zudem stark wucherndes Gewebe, sogenanntes wildes Fleisch, mit warzenartiger und verdickter Haut auf, ist von „Warzen- oder Schwielenmauke“ die Rede. Oftmals sind Lahmheiten die Folge, und meist fällt dann bei langhaarigen Pferdebeinen dem Besitzer erst auf- das irgendetwas nicht stimmt mit seinem Pferd.