Das Immunsystem des Pferds
Das Immunsystem – die „Abwehreinrichtung“ gegen alles, was von außen Schaden anrichten könnte – ist ein komplexes System. Es gibt eine äußere und eine innerliche Abwehrfunktion. Ist der Organismus im Gleichgewicht funktioniert die Schutz-Barriere über Haut und Schleimhaut. Geschützt wird über den Säureschutzmantel der Haut, über die Magen- und Darmschleimhaut, oder auch über das Sekret der Nüstern und Bronchialschleimhaut. Unerwünschte Eindringlinge werden über z.B. über die Magensäure abgetötet oder mit Schleim umhüllt und aus dem Körper eliminiert.
Ist dieses System gestört folgt die Abwehr über das Blut. Eindringende Feinde werden von speziellen Blutzellen, den Leukozyten, abgewehrt und „gefressen“. Um diese Abwehr möglichst effektiv zu gestalten vermehren sich diese Blutzellen. In einigen Fällen kommt es auch zur Ausbildung von speziellen Blutzellen. Lymphozyten, die sich physiologisch im Blut befinden, können sich spezialisieren und bei erneutem Eindringen schneller und besser reagieren. Sie haben sich den „Feind“ gemerkt und binden den Krankheitserreger sofort ab. Dieses Verfahren ist auch unter dem Schlüssel-Schloss-System, oder unter Antigen-Antikörper Bildung bekannt. Der Organismus ist jetzt immun gegen diesen Eindringling. Diese Funktion wird auch bei Impfungen genutzt.
Wie kommt es zu Störungen des Immunsystems?
Damit dieses System funktioniert sind eine gute artgerechte Haltung und Fütterung Grundvoraussetzung. Schädigende Einflüsse können sein:
Fohlen sind aufgrund ihres jungen, unreifen Immunsystems besonders anfällig. Auch ältere Semester neigen häufiger zu Infekten, weil Stoffwechselvorgänge verlangsamt ablaufen.
Wie kann das Immunsystem gestärkt werden?
Neben einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin C sollte auch der Ernährung im Mikronährstoffbereich besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Fellwechsel, Wachstum oder bestehende Funktionsstörungen wie EMS, Reheneigung, oder auch zu Allergien neigende Pferde benötigen täglich eine Vielzahl an Mikronährstoffen.
Aufgrund kräuterarmer Wiesen und häufig daraus resultierender ungenügender Heuqualität fehlen zudem wichtige sekundäre Pflanzenstoffe zur Gesunderhaltung in der Ernährung. Diese „Baustoffe“ zur Regeneration sollten täglich in guter bioverfügbarer Form zur Verfügung gestellt werden. Tragende Säulen für eine gute Immunabwehr sind unter anderem eine ausreichende Versorgung mit Zink und Selen aus natürlichen Quellen. Um eine gute Aufnahme zu gewährleisten sollte der Säure-Basenhaushalt reguliert werden.