Milben
Bei der Milbe handelt es sich um eine Klasse der Gliederfüßer, die den Spinnentieren zuzuordnen sind. Rund die Hälfte der bekannten Arten lebt im Boden, allerdings sind sie in der Lage, je nach Entwicklungsstadium und Art, auch andere Lebensräume zu besiedeln. Einige leben auf der Haut und ernähren sich von Hautschuppen, andere leben in den Hautfollikeln oder tieferen Hautschichten und können hier langwierige und schwerste Hauterkrankungen mit mehr oder weniger starkem Juckreiz auslösen.
Sofern das Tier keine gesundheitlichen Probleme hat, die Haut als Grenzorgan zur Außenwelt intakt ist und der Befall nicht zu groß ist, sind sie gesundheitlich wenig bedenklich.
Milben beim Pferd
Auch dem Pferd können Räudemilben Probleme bereiten. Die Sarcoptes-Milbe des Pferdes befällt zunächst Kopf, Hals und Widerrist und breitet sich dann über den gesamten Körper aus. Daneben kommt auch eine Psoroptes-Milbe vor, welche besonders im Mähnen- und Schweifbereich sitzt und sich über den Rumpf ausbreitet. Bei beiden Milbenarten kommt es, ähnlich wie bei Hund und Katze, zu hochgradigem Juckreiz, den das Pferd durch Scheuern zu lindern versucht. Dadurch können jedoch Keime in die geschädigte Haut eindringen und sowohl das Hautbild als auch das Allgemeinbefinden des Pferdes verschlechtern.
Glücklicherweise kommen diese Milbenarten in Deutschland relativ selten vor. Häufiger verursacht die Chorioptes-Milbe Probleme. Sie führt besonders bei Kaltblütern und Robustrassen mit Fesselbehang zur sogenannten Fußräude. Sie bleibt in erster Linie auf den unteren Abschnitt der Hintergliedmaßen beschränkt und führt hier zu schorfigen, später auch zu schmierigen und stinkenden Belägen. Die Pferde sind unruhig, stampfen häufig mit den Beinen und benagen sich selbst.
Milben bei Heimtieren
Besonders häufig sind Meerschweinchen mit Räudemilben befallen. Die Sarcoptes-Milben befallen die ganze Gruppe, jedoch zeigen die Tiere unterschiedlich starken Juckreiz. Besonders Tiere mit geschwächtem Immunsystem reagieren stark. Wie auch bei den anderen Tierarten kommt es beim Meerschweinchen zunächst zu krustigen, haarlosen Hautstellen, die sich nachfolgend häufig infizieren. Betroffene Tiere werden zusehends schwächer, magern ab und können schließlich auch verenden. Daher ist eine sofortige Behandlung der gesamten Gruppe (auch Tiere, die sich nicht kratzen) außerordentlich wichtig!
Neben Meerschweinchen können auch viele andere Kleintiere wie Zwergkaninchen, Frettchen, Hamster, Ratten und Mäuse von Sarcoptes-Milben befallen sein, jedoch kommt dies etwas seltener vor. Bei Kaninchen ist dagegen ein Befall mit Ohrmilben häufiger. Die Kaninchen kratzen sich stark an den Ohren und schütteln ständig den Kopf. An der Ohrinnenseite sind Knötchen und borkige Beläge zu erkennen. Häufig kommt es zu Ohrinfektionen, die das Allgemeinbefinden des Tieres weiter schwächen. Außerdem kann die Infektion zum Innenohr durchbrechen, was zu Kopfschiefhaltung und Koordinationsstörungen führt. Auch hier hat sich eine frühzeitige pflegebedingte Reinigung der Ohren von Milben und Milbenkot bewährt.
Ohrmilben
Ohrmilben sind spezielle Milben, die ausschließlich in Ohrmuschel und Gehörgang von Hund oder Katze vorkommen. Aufgrund des starken Juckreizes schütteln die betroffenen Tiere häufig den Kopf, kratzen sich oder laufen im Kreis. Auffällig ist ein schwarzes Sekret in den Ohren. Durch das Kratzen können offene Wunden und Entzündungen entstehen, die sich in schweren Fällen auf die inneren Hörorgane ausbreiten und eine Mittelohrentzündung bis hin zur Taubheit auslösen können.
Bei jeder Art von Milbenbefall
Wichtig ist vor allem eine ausreichend lange Behandlung, da meist nicht alle Entwicklungsstadien sofort erfasst werden. Auch die Umgebung muss gründlich gereinigt und bestenfalls auch mit einem natürlichem Insektizid behandelt werden, da es sonst schnell wieder zu einem erneuten Befall kommen kann.