Der Winter bringt für Pferdebesitzer nicht nur kürzere Tage und kältere Temperaturen, sondern auch die Frage mit sich, ob und wann das Pferd eingedeckt werden sollte. Es gibt keine universelle Antwort, die für jedes Pferd gilt. Vielmehr hängt die Entscheidung von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Gesundheitszustand des Pferdes, dem Felltyp und den vorherrschenden Wetterbedingungen.
Die natürliche Wärmeregulation des Pferdes
Pferde sind von Natur aus gut an kalte Temperaturen angepasst. Ihr Winterfell, das im Herbst beginnt, dichter zu werden, bietet einen effektiven Schutz vor Kälte. Die feinen Haare des Winterfells stellen sich auf, um eine isolierende Luftschicht zu bilden, die das Pferd warm hält. Zusätzlich entwickelt das Pferd eine natürliche Fettschicht, die weiteren Schutz bietet. Diese Mechanismen ermöglichen es dem Pferd, auch bei eisigen Temperaturen im Freien zu bleiben, ohne zu frieren.
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Wann das Eindecken notwendig wird
Trotz dieser natürlichen Anpassungen gibt es Situationen, in denen das Eindecken eines Pferdes sinnvoll oder sogar notwendig ist. Besonders betroffen sind ältere Pferde, Pferde mit gesundheitlichen Problemen und geschorene Pferde. Ein geschorenes Pferd verliert durch das Entfernen des Winterfells seinen natürlichen Kälteschutz und benötigt daher eine Decke, um.
Wärmeverlust zu vermeiden und das Wohlbefinden zu erhalten. Auch bei nasskaltem Wetter oder starkem Wind kann eine wasserdichte, atmungsaktive Decke das Pferd vor Auskühlung und Erkältungen schützen.
Der richtige Zeitpunkt zum Eindecken
Es ist wichtig, den Zeitpunkt sorgfältig zu wählen und die individuelle Situation des Pferdes zu berücksichtigen. Ein zu frühes Eindecken kann die natürliche Entwicklung des Winterfells stören, während ein zu spätes Eindecken das Risiko einer Unterkühlung erhöht.
Ab welchen Temperaturen sollte man sein Pferd eindecken?
Viele Pferdebesitzer beginnen im Oktober oder November mit dem Eindecken, wenn die Temperaturen dauerhaft unter 10°C fallen und das Wetter zunehmend unbeständig wird. Bei Pferden, die in Boxenhaltung leben und tagsüber nach draußen kommen, sowie bei geschorenen Pferden kann man sich an folgender Tabelle orientieren, die jedoch nur als allgemeine Richtlinie dient:
Temperatur (°C) |
Geschorenes Pferd |
Ungeschorenes Pferd |
+15° und wärmer |
Keine Decke erforderlich |
Keine Decke erforderlich |
Unter +10° |
Leichte Decke oder Übergangsdecke |
Keine Decke erforderlich / ungefütterte Regendecke |
Unter +5°C |
Dünne (Regendecke) bis 150g Füllung |
Abschwitzdecke / Regendecke mit dünnem Fleece |
Unter 0°C |
Dicke Decke ab 200-300g Füllung |
Thermodecke bis 150g Füllung |
Unter -5°C |
Dicke Decke ab 300g Füllung |
Thermodecke bis 150g Füllung |
Unter -15 °C |
Dicke Deck ab 400g Füllung |
Thermodecke 250-300g Füllung |
Regelmäßige Kontrolle und Anpassung
Ein entscheidender Aspekt beim Eindecken von Pferden ist die regelmäßige Kontrolle der Decke. Sie sollte gut sitzen, um Scheuerstellen zu vermeiden, und das Pferd sollte darunter trocken bleiben. Eine feuchte Decke verliert ihre isolierende Wirkung und kann sogar dazu führen, dass das Pferd auskühlt. Darüber hinaus sollte die Decke den Witterungsbedingungen angepasst werden, um Überhitzung oder Kältebrücken zu verhindern.
Fazit
Das Eindecken von Pferden im Winter erfordert ein gutes Gespür für die Bedürfnisse des einzelnen Pferdes sowie ein Verständnis für die Wetterbedingungen. Es gibt keine pauschale Regel, die für alle Pferde gilt, weshalb Pferdehalter flexibel und aufmerksam auf die jeweiligen Umstände reagieren sollten. Mit der richtigen Decke zur richtigen Zeit können Pferde auch in den kalten Wintermonaten gesund und zufrieden gehalten werden.
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